Aktuelle Pressemeldung:
Die LAG Gewaltfreies Zuhause & die Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt Ostsachsen rufen auf zur:
Kundgebung gegen Femizide am Landgericht Görlitz
Görlitz, 06.03.24 – Femizide sind ein globales Problem, das auch in Deutschland nicht halt macht. Um auf diese gravierende Form von Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen und ein Zeichen gegen sie zu setzen, rufen wir zu einer Kundgebung am Landgericht Görlitz (Postpl. 18, 02826 Görlitz) am 11.03.24 von 8:30 bis 10:00 Uhr auf.
Den aktuellen Anlass bietet der Verhandlungsbeginn mit einem Angeklagten, der mutmaßlich einen Mord gegen eine Frau aus Radeberg begangen hat. Dem in diesem Prozess Beschuldigten wird vorgeworfen, seine ehemalige Partnerin getötet zu haben. Die Frau aus Radeberg war 27 Jahre alt und hatte drei Kinder. Die Kinder waren zum Tatzeitpunkt mit in der Wohnung anwesend. Die Frau wurde durch den Rettungsdienst versucht wiederzubeleben, was nicht mehr gelang. Wir werten den Fall als einen Femizid!
Femizide sind Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts und der damit verbundenen patriarchalen Unterdrückungen in unserer Gesellschaft. Alle drei Tage werden Frauen in Deutschland von ihren Partnern oder Ex-Partnern getötet, weil sie sich von ihnen trennen wollen oder bereits getrennt haben. Trennungen stellen dabei einen besonderen Risikofaktor für das Erleben von Gewalttaten dar. Diese Taten sind Ausdruck von Machtmissbrauch, Kontrolle und Unterdrückung und müssen entschieden bekämpft werden.
Wir fordern eine konsequente Strafverfolgung der Täter, eine bessere Unterstützung und Schutzmaßnahmen für betroffene Frauen sowie eine gesellschaftliche Sensibilisierung für das Thema Femizide und häusliche Gewalt. Jeder einzelne Fall ist einer zu viel und wir dürfen nicht länger wegsehen. Die Istanbul-Konvention, ein Vertrag zum Schutz gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, gilt hierzulande seit 2018 und muss endlich flächendeckend in Sachsen und deutschlandweit umgesetzt werden.
Wir laden alle herzlich ein, sich anzuschließen und gemeinsam ein Zeichen gegen Femizide zu setzen. Zusammen können wir etwas bewegen und für eine Welt kämpfen, in der Frauen und queere Menschen frei von geschlechtsspezifischer Gewalt leben können.
Pressekontakt:
LAG Gewaltfreies Zuhause Sachsen e.V.
Telefonnummer: 0351 20 66 10 42
E-Mail: fs@gewaltfreieszuhause.info